Unsere Geschichte

Wie alles begann

8 Jahre bevor der Verein gegründet wurde, hatte Robert eine Sendung im Fernsehen gesehen. In der Sendung wurde berichtet, dass der Weltverband der Gehörlosen zu allen Ländern der Welt Verbindung hatte, nur nicht zu Nordkorea. Es wäre fast so, als gäbe es dort keine Gehörlosen. Das konnte Robert nicht glauben. Er ist in vierter Generation gehörlos und er war sich sicher, dass es überall auf der Welt Gehörlose gibt. Also wollte er am liebsten sofort nach Nordkorea fahren und dort die Gehörlosen suchen. Doch er war zu dieser Zeit erst 15 Jahre alt. Seine Eltern erlaubten es nicht. Er musste warten.

Als er dann 18 Jahre alt war, ging er zur nordkoreanischen Botschaft, um ein Visum für eine Reise nach Nordkorea zu beantragen. Es dauerte noch eine Weile, aber dann konnte er fahren.

Leider wollte ihm in Nordkorea zunächst niemand auf seine Frage nach den Gehörlosen antworten. Aber Robert war sich seiner Sache sicher und gab nicht auf. Er kam immer wieder und fragte nach. Überall suchte er nach Informationen über Nordkorea.

Im Jahr 2006 war es dann so weit: Robert traf zum ersten Mal einen gehörlosen Menschen aus Nordkorea. Dieser junge Mann war ganz erstaunt. Er hatte nämlich gedacht, Gehörlose gäbe es nur in seinem Land.

Robert war wirklich hartnäckig und das hat die Verantwortlichen in Nordkorea sehr beeindruckt. Deshalb wollten sie, dass er wieder kommt. Er sollte ihnen helfen, die Lebensbedingungen für die Gehörlosen in ihrem Land zu verbessern.

Die Koreaner hatten eine ganz konkrete Idee davon, bei welchem Projekt Robert ihnen helfen sollte: Sie wollten in Hamhung eine Schule eröffnen. Hamhung ist die zweitgrößte Stadt in Nordkorea und in der Schule sollen gehörlose, blinde und nicht behinderte Kinder zusammen lernen. Das war ein riesengroßes Projekt und es war klar, dass es sehr viel Geld kosten würde. Robert wollte diese große Verantwortung eigentlich nicht übernehmen. Aber dann hat der deutsche Botschafter in Pjöngjang Dr. Thomas Schäfer ihn ermutigt. Er hat ihm empfohlen, mit kleinen Projekten zu beginnen. Später könnten dann große Projekte folgen. Und da hat Robert sich entschieden, es zu versuchen.

Die Gründungsmitglieder haben dem Verein den Namen der geplanten Schule gegeben und dann das Wort ZUSAMMEN davor gesetzt, denn so eine große Sache können nur viele ZUSAMMEN schaffen. Also heißt unser Verein

"ZUSAMMEN - Bildungszentrum für gehörlose, blinde und nicht behinderte Kinder Hamhung e.V.".

Wie es weiterging:

Robert hat dem Weltverband der Gehörlosen von seinen Reisen nach Nordkorea berichtet. Im Mai 2008 flog Robert dann als Sondergesandter des Weltverbandes der Gehörlosen (WFD) nach Pjöngjang, um die Kommunikation zwischen der koreanischen Behindertenorganisation KFPD und dem WFD aufzubauen. Das war ein wichtiger Schritt. Im Februar 2012 haben WFD und KFPD dann in Helsinki im WFD-Büro eine Vereinbarung für Zusammenarbeit unterzeichnet. Im Jahr darauf wurde ein Vertretungsbüro des Weltverbandes der Gehörlosen in Pjöngjang eingerichtet.

Der Verein hat es so gemacht, wie der Botschafter es vorgeschlagen hat. Wir haben mit kleinen Projekten angefangen. Und Schritt für Schritt haben wir immer mehr im Sinne unserer Philosophie „Nothing About Us Without Us“ erreicht.

Wir haben mit der Gehörlosen- und Blindenarbeit bei Null angefangen und schon viel erreicht. Die Schule in Hamhung ist und bleibt unser großes gemeinsames Ziel mit den koreanischen Partnern. Mit jedem kleineren Projekt lernen wir mehr über die beiden Behinderungen und die Situation im Land. So bewegen wir uns langsam auf das große Schulprojekt zu. Eines Tages werden wir diese Schule eröffnen, und wenn Sie wollen, können sie uns gerne auf diesem Weg begleiten und unterstützen.