Neue Sport- und Freizeitmöglichkeiten für Kinder in Blindenschulen

Blinde sind mutig im Sport – trotz ihrer Sehbehinderung

Ein großes Sportereignis fand 2012 in London statt: die Paralympischen Spiele. Und wieder begeisterten die Spiele Millionen Menschen auf der ganzen Welt. Der Koreanische Sportverband der Behinderten KSAD (Korean Sports Association of the Disabled) hatte seit einigen Jahren auf die Teilnahme von behinderten Koreanern hingearbeitet und nun war es zum ersten Mal so weit: Ein körperlich behinderter Nordkoreaner nahm teil!

Sport fördert Fitness und Beweglichkeit. Er bringt Freude an Übungen und an Gemeinschaft. Er kann Selbstvertrauen aufbauen und zu sozialer Kompetenz ermutigen. Der sogenannte Rehabilitationssport ist ein wichtiger Pfeiler für die (Re)-Integration von blinden Kindern in die Gesellschaft.

Im Gesetz der DVRK zum Schutz einer Person mit Behinderung heißt es in Artikel 25 wie folgt:

Das Büro für Anleitung im Sport und entsprechende Institutionen werden die Sportarten auswählen, die geeignet für eine Person mit Behinderung sind. Die sportlichen Aktivitäten sollen so organisiert werden, dass sie der Person mit Behinderung helfen, ihre Fähigkeiten für unabhängige Aktivitäten zu stärken."

Auf der Grundlage der langjährigen Zusammenarbeit zwischen ZUSAMMEN-Hamhung und KFPD wurde ein Blindensportprojekt ausgearbeitet und 2012 an allen drei Blindenschulen umgesetzt: in Taedong, Hamhung und Bongchon. Dieses Projekt sollte barrierefreie Freizeitaktivitäten für die blinden Schüler fördern und die Sport- und Freizeitmöglichkeiten für die blinden Kinder an allen drei Blindenschulen erweitern.

Mit Vertrauen in unsere Ziele und in die positive Wirkung des Sports zur Förderung der persönlichen Entwicklung der blinden Kinder unterstützte der deutsche Botschafter, Herr Gerhard Thiedemann, dieses Projekt. Das Projekt sollte dazu beitragen, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen der blinden Kinder zu stärken und Werte wie Respekt und Toleranz im gesellschaftlichen Umgang mit behinderten Menschen vermitteln.

Im Rahmen des Projekts konnten durch gemeinsame sportliche Aktivitäten Berührungsängste und Vorurteile abgebaut werden, die nicht-sehbehinderte Kindern gegenüber blinden Kindern meistens haben. Auf diese Weise erwarben sie soziale Kompetenz für die Inklusion von Blinden. Die Lehrer an den Blindenschulen verstanden, dass gemeinsame Sportaktivitäten mit nicht-sehbehinderten Kindern zur Entwicklung der blinden Kinder beitragen können.

Die gemeinsamen Sportaktivitäten halfen den blinden Kindern, ihre physischen Grenzen zu hinterfragen, die sie bisher als Trennung von der Gesellschaft erfahren haben. Beim gemeinsamen Sport mit Schülern von Regelschulen konnten also nicht nur ihre Muskeln wachsen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein.

Sport bewies sich zwar als gutes Mittel zur Förderung der physischen und psychologischen Entwicklung und die Integration der Blinden, aber das Problem war, dass es immer noch nicht genügend qualifizierte Trainer für den Behindertensport gab. Deswegen versuchten KFPD und ZUSAMMEN-Hamhung diesem Mangel durch die Weiterbildung von Sportlehrern zu Trainern für den Behindertensport abzuhelfen.

ZUSAMMEN-Hamhung und KFPD wollten weitere Sportprojekte starten, weil Sport bekanntlich nicht nur für die physische Entwicklung gut ist, sondern auch gute Gelegenheiten bietet, neue Leute kennenzulernen. Junge Leute mit und ohne Behinderung. Davon versprach man sich, dass blinde Menschen mehr Aufmerksamkeit von Seiten der koreanischen Gesellschaft bekommen und es in Folge zur Gründung eines Blindenverbands kommen würde.

Dieses Projekt mit seinen Synergie-Effekten hatte Erfolg dank der aktiven Unterstützung unserer Partner:

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