Kurse in Koreanischer Gebärdensprache

Mit Gebärdensprache eine Kommunikationsbrücke zwischen gehörlosen und hörenden Menschen in der Nordkorea bauen

Wie jede andere Gebärdensprache ist die (nord-)koreanische Gebärdensprache eine vollständige Sprache mit eigener Grammatik und eigenem Wortschatz. Sie ist die Muttersprache der koreanischen Gehörlosen und existiert in Form von verschiedenen Dialekten.

Im Unterschied zum Erlernen einer Fremdsprache in Wort und Schrift aus einem Lehrbuch ist das Erlernen von Gebärdensprache aus einem Lehrbuch sehr viel schwieriger, denn es ist eine dreidimensionale Sprache, die aus fünf spezifischen sprachlichen Komponenten besteht, nämlich: 1. Mundbild, 2. Gesichtsausdruck, 3. Handform und Orientierung der Handform, 4. Bewegungen der Hände, der Arme, des ganzen Körpers; und 5. Bewegungsort der Hände. Die Komponenten der Gebärdensprache können zwar in einem Lehrbuch beschrieben werden, aber der wirkliche Erfolg im Lernen einer Gebärdensprache kommt mit dem/der Lehrer/in in einem Kurs.

Eine neue berufliche Perspektive entsteht: Dolmetscher für Gebärdensprache

ZUSAMMEN-Hamhung und die koreanische Vereinigung zum Schutz der Behinderten (Korean Federation for Protection of the Disabled, KFPD) hatten gemeinsam eine Reihe von KSL-Kursen für das Jahr 2011 ausgearbeitet, um die Kommunikation zwischen Gehörlosen und Hörenden zu verbessern. Diese Kurse sollten im ganzen Land unterrichtet werden und ein Meilenstein auf dem Weg zur Gründung eines nationalen Gehörlosenverbandes sein: Und tatsächlich wurde im darauffolgenden Jahr der Gehörlosenverband der DVRK (Deaf Association of Korea, DAK) gegründet.

Dank der finanziellen Unterstützung von der Botschaft des Vereinigten Königreichs von Großbritannien wurden die ersten beiden KSL-Kurse im Zeitraum von Januar bis März 2011 im Kulturhaus der KFPD in Taedonggang abgehalten. Die KSL-Kurse wurden von zwei Lehrern der Gehörlosenschule in Songchon geleitet, die den Teilnehmern die Struktur der koreanischen Gebärdensprache erklärten sowie 1000 Wörter und 300 Sätze aus dem täglichen Leben beibrachten.

Die Kursteilnehmer waren zum Teil gehörlos und zum Teil hörend. Die hörenden Teilnehmer zeigten deutliches Interesse an dem Beruf Gebärdensprachdolmetscher. Drei weitere Kurse im Sommer und Herbst 2011 wurden geplant.

Abschlussveranstaltung der ersten beiden KSL-Kurse

Auf der Abschlussveranstaltung der ersten beiden KSL-Kurse war der damalige Botschafter von Großbritannien als Geldgeber der KSL-Kurse ebenfalls eingeladen. Der Botschafter ergriff das Wort, um seine Freude über die erfolgreiche Umsetzung des Projekts auszudrücken. Er ermutigte die KFDP dazu, dieses gute Projekt weiterzuführen und bot weiterhin Unterstützung durch die britische Botschaft an.

Die ersten beiden Trainingskurse in koreanischer Gebärdensprache bildeten die Kommunikationsbrücke zwischen gehörlosen und hörenden Leuten. Auf beiden Seiten förderten die Kurse das Verständnis und den Respekt für die Gebärdensprache und die Gehörlosengemeinschaft in Nordkorea.

Die nächsten KSL-Kurse wurden in den drei Provinzen Süd-Pyongan, Nord-Hwanghae und Süd-Hamgyong zwischen September und November 2011 abgehalten. Drei gehörlose Studenten aus Pyongyang, die in der zweiten Gruppe der ersten beiden KSL-Kurse geschult wurden, haben als gehörlose KSL-Assistenten an diesen drei Kursen teilgenommen.

Mit großem Dank an die Britische Botschaft für die Unterstützung der Gehörlosen in der DVR Korea!

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